Jung, modern, vielfältig – Deutscher Jazzpreis 2022

Fotos im abgebildeten Artikel: Jewgeni Roppel (l.), Camille Blake (r.)

Bei der Gala zum Deutschen Jazzpreis 2022 traf sich die Szene im April in Bremen. Viele der 31 Auszeichnungen nahmen junge, stilerweiternde und kulturell vielfältige Ensembles entgegen.

Die Jazzszene feierte am 27. April beim Deutschen Jazzpreis. Der hat sich seit der Premiere im vergangenen Juni verändert. Damals wurde die Veranstaltung in einem Sendestudio in Hamburg und Jazzclubs in Berlin, München und Mannheim präsentiert. Dieses Jahr zog der Jazzpreis ins Metropol Theater in Bremen und fand erstmals am Vorabend der dreitägigen jazzahead!-Messe statt. Von der Verknüpfung der Veranstaltungen versprechen sich die Verantwortlichen Synergieeffekte und mehr Strahlkraft. Nach der Kritik an der mehrstündigen, ersten Verleihung gab es dieses Jahr eine gut organisierte, kompakt in eineinhalb Stunden gepackte Gala mit integrierten Livebands. Im Anschluss konzertierten vier weitere Ensembles. Und: Dieses Mal waren 500 Gäste vor Ort, es erinnerte nur wenig an Covid. Für mehr Reichweite lief parallel trotzdem ein Livestream, und erstmals nahmen 3Sat und Radio Bremen Sendungen ins Programm. Mehr Vielfalt hatten kritische Stimmen vorab angemahnt, und manche wünschten sich mehr „Glamour“, wie es die Vorsitzende der Hauptjury, BR-Moderatorin Beate Sampson, im Gespräch zwei Tage vor der Verleihung formulierte. Sie sieht den Jazzpreis als gelungenes, dabei weiter verbesserungsfähiges Format. Ein Jurydilemma, das allen in der Szene beim Blick auf die Nominierungen schnell klar gewesen sein dürfte, bestätigte sie aus ihrer Sicht ebenfalls: „Da kann man manchmal sehr preiswürdige Künstlerinnen und Künstler nicht auszeichnen.“

Schwere Juryentscheidungen

Drei Nominierte gab es pro Kategorie, aber nur einen Preis. Die Hauptjury argumentierte und diskutierte nach einigem Vorlauf an zwei Tagen, welche Ensembles in der künstlerischen Qualität, Originalität und Innovation nun besonders preiswürdig seien. Bereits vorab hatte eine umfassende Vorauswahl stattgefunden. Ganze 1.000 Einreichungen gab es dieses Jahr, durch die sich erst einmal fünf Fachjuries durchhörten und durchdiskutierten. 81 Nominierungen erreichten die Hauptjury. Um ein möglichst faires Auswahlverfahren zu ermöglichen und viele Repräsentanten der Jazzszene zu berücksichtigen, wurden die Jurymitglieder von einem 13-köpfigen Beirat vorgeschlagen. Musik, Musikfirmen, Musikhochschulen, Verbände, Medien, Festivalmacher und Agenturen, aus allen Bereichen sind Jurorinnen und Juroren dabei. Parität und Vielfalt sollen gegeben sein, die Jurymitglieder nach zwei Jahren wechseln. Die Verantwortlichen möchten ausräumen, was am 2018 beendeten Musikpreis „ECHO“ beanstandet worden war. 

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Das vollständige Feature ist in Fono Forum 7/2022 veröffentlicht worden.

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